Pädagogische Arbeit in der Krippe
Ziele
Wir möchten für unsere Kinder, dass sie individuelle Persönlichkeiten werden!
In unserer Kinderkrippe begleiten wir die Kinder ein Stück auf ihrem Lebensweg. Die Ziele, die wir hier aufführen, sehen wir als Rüstzeug für ihr zukünftiges Leben. Sie stehen nicht einzeln, sondern in Verbindung mit- und zueinander.
Wir möchten für unsere Kinder, dass sie sich wohlfühlen!
Wohlfühlen beginnt dort, wo die Kinder am Morgen persönlich begrüßt werden, wo die Atmosphäre für ein harmonisches Mittagessen geschaffen wird, wo die Kinder am Maltisch ganz nach ihren Wünschen z.B. malen, kleben, etc., wo sie draußen im Matsch ganz in ihrem Element sein dürfen.
Wir möchten für unsere Kinder, dass sie emotionale Stärke bekommen!
Im Alltag heißt das für uns, dass ein weinendes Kind in den Arm genommen wird. Wir rümpfen nicht die Nase bei dem Windelwechsel eines Kindes. Wir möchten, dass das Kind das Saubermachen als Schön empfindet. Wut darf herausgelassen werden und auch für Trauer gibt es Zeit und Zuhörer.
Wir möchten für unsere Kinder, dass sie sich bewegen dürfen!
Wir gehen jeden Tag an die frische Luft, tanzen, turnen und toben nach Lust und Laune.
Wir möchten, dass unsere Kinder sich sprachlich ausdrücken können!
Zeit und Ruhe für Erzählungen sind immer da. Ohne Singen, Vorlesen und Kreisspiele würde den Kindern ganz sicher etwas fehlen. Die Bilder zu den Geschichten, die jeder im Kopf entstehen lässt, sind die Aufregendsten - sie werden oft bunt beschrieben - und toll ist es, wenn man die Reime aus den Märchen schon mitsprechen kann.
Wir möchten für unsere Kinder, dass sie selbstbewusst werden und eine soziale Stärke erfahren!
Jeder darf mal der "Erste" bei einem Anstellen sein. Es macht Spaß, der "Bestimmer" vom nächsten Spiel zu sein und es ist klasse, wenn man andere doch noch überzeugen kann, dass der eigene Plan, einen Turm zu bauen, genial ist und man so an Helfer und Mitspieler kommt!
Vermitteln von Basiskompetenzen
Als Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale bezeichnet, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zusammen zu leben und sich mit den Gegebenheiten seiner Umwelt auseinanderzusetzen.
Personale Kompetenzen:
Dieser Bereich beinhaltet das Selbstwertgefühl als Grundlage für das Selbstvertrauen und die positiven Selbstkonzepte, das Wissen über sich selbst, über seine eigenen Persönlichkeit, Leistungsfähigkeit und Gefühlwelt. Wir ermöglichen dies Ihrem Kind durch:
- die freie Wahl von Spielmaterialien und Spielpartnern
- erste soziale Kontakte in einer festen Kindergruppe
- die Bereitstellung unterschiedlichster Materialien, um die kindliche Neugierde und das eigenen Tun anzuregen
- Beachtung, Zuwendung und ein liebevoller Umgang mit Ihrem Kind
- Erleben und Wahrnehmen seines eigenen Körpers und seiner
- Grundbedürfnisse wie essen, trinken und schlafen
- übersichtliche Räume, die Ihrem Kind eine Vielzahl an Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten bieten
Kognitive Kompetenzen:
Für unsere pädagogische Arbeit ist die ganzheitliche Bildung und Erziehung Ihres Kindes maßgeblich, d.h. mit allen Sinnen erleben - Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken. Nur durch die eigene, intensive Auseinandersetzung mit der Umwelt lernt das Kind diese verstehen. Wir erreichen dies durch:
- unterschiedliche und austauschbare Spielmaterialien wie Naturmaterialien, Gesellschaftsspiele,....
- dem Alter entsprechende Lieder, Reime, Fingerspiele, Bilderbücher...
- vielfältige Bewegungsmöglichkeiten im Gruppenraum, der Bewegungsbaustelle, im Turnraum und in unserem Garten
- Experimente mit den Elementen aus der Natur, wie z.B. Blätter, Schnee, Wasser u.v.m.
Physische Kompetenzen:
Ihr Kind wird im Laufe seiner Zeit in der Krippe befähigt, grundlegende Hygienemaßnahme selbständig auszuführen. Ebenso versuchen wir ihrem Kind eine positive Einstellung zu gesunder und ausgewogener Ernährung mitzugeben, Wir bieten ihrem Kind Möglichkeiten zur:
- Körperpflege wie Naseputzen, Hände und Mund säubern nach jeder Mahlzeit mit eigenem Waschlappen, Händewaschen nach der Toilettenbenutzung...
- Wahrnehmung seines Körpergefühls. Wahrnehmen von Hunger und Sättigung beim Frühstück und dem gemeinsamen Mittagessen, bewusster Umgang mit unterschiedlichen Nahrungsmitteln durch Beschäftigungen im hauswirtschaftlichen Bereich.
- Das Kind erhält genügend Gelegenheit, seine Grob- und Feinmotorik zu üben (Umgang mit diversen Stiften, Pinseln und Schere – eigenständiger Umgang mit Löffel und Gabel, Tasse und Teller - beim An- und Ausziehen der Kleidungsstücke)
Das Kind lernt, sich bei bestimmten Aufgaben körperlich und geistig anzustrengen, hat aber die Möglichkeit sich danach wieder zurückzuziehen. Entspannung ist eine wichtige Komponente bei der Stressbewältigung im Alltag.
Motivationale Kompetenzen:
Ihr Kind hat von Grund auf das Bedürfnis, selbst zu handeln und zu bestimmen, was es tun und wie es dies tun möchte, um somit eigene Erfahrungen zu sammeln und zu erkennen: "Ich kann das schon!" Aufgrund eigener entwickelter Fähigkeiten kann Ihr Kind auch schwierigere Aufgaben bewältigen. Dadurch gewinnt es Selbstvertrauen und kann sich aufgeschlossener in der Gruppengemeinschaft zeigen. Ihr Kind lernt, sein eigenes Verhalten selbst zu beobachten und zu bewerten.
Umsetzung in der Gruppe:
- wir unterstützen das Kind dabei, Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten zu entwickeln (Anerkennung).
- ebenfalls geben wir Zeit, Raum und entsprechende Materialien, um selbst bestimmtes Tun zu erlangen.
Soziale Kompetenzen
In den Krippengruppen hat Ihr Kind die Gelegenheit, Beziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen aufzubauen.
Die Freispielzeit bietet uns die Möglichkeit die individuelle und soziale Kompetenz der Kinder weiter zu entwickeln. Wir versuchen die Kinder zur Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit gegenüber sich selbst, der Um- und Mitwelt zu erziehen. Sie sollen lernen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und ihr Leben positiv zu gestalten. Dieser Prozess beginnt bereits im Elternhaus, er wird in Krippe, Kindergarten und in der Schule mit Unterstützung der Eltern erweitert und fortgeführt!
Die Kinder üben sich
- im Ein- und Unterordnen
- im Behaupten und Nachgeben
- im Kompromisse finden
- im Konflikte aushalten
- im Warten bis man an der Reihe ist
- im Umgang mit Regeln
- im Helfen und aufeinander Rücksicht nehmen
Wahrnehmung
Wir nehmen auf unterschiedliche Art und Weise wahr:
- durch hören (auditive Wahrnehmung)
- durch sehen (visuelle Wahrnehmung)
- durch fühlen (taktile Wahrnehmung)
- durch schmecken (gustatorische Wahrnehmung)
- durch riechen (olfaktorische Wahrnehmung)
Die Wahrnehmungsarten:
- Raumorientierung
- Muskelempfindung
- Gleichgewichtssinn
fließen in alle Bildungsbereiche ein und werden besonders beim Turnen, in der Rhythmik, in Spielstunden in der Turnhalle, bei Sing- und Kreisspielen und beim Freispiel im Garten gefördert.
Bildungsbereiche
Rhythmisch musikalische Erziehung
Musizieren entwickelt bei Kindern nicht nur Feinheiten des Gehörs und Beherrschung von Stimme oder Instrument, sondern hat Wirkungen auf Geist und Seele des Kindes über die Musik hinaus:
- Musik fördert die kindliche Intelligenz und die innere Ausgeglichenheit.
- Sie unterstützt das soziale Verhalten und die Lebensfreude.
- Belegt sind Zusammenhänge zwischen bewussten Musikerfahrungen und sprachlichen und mathematischen Kompetenzen.
- Singen und Lautmalereien unterstützen den Spracherwerb nachhaltig.
- Die Kinder lernen Atmung und Lautproduktion in Einklang zu bringen, eine der Voraussetzungen für flüssiges Sprechen.
Kinder reagieren schon sehr früh auf Musik. Sie lieben es zu Singen, Tanzen, Musizieren und Klatschen.
Aus diesen Gründen findet sich Musik immer wieder in unserem Krippenalltag, sei es beim Singen von Liedern, Kniereiterversen, Singspielen, beim Spielen auf Musikinstrumenten oder beim Hören von Musik.
Naturverständnis und Umwelterziehung
Kinder sind geborene Forscher:
Sie wollen alles selbst durch ihre Sinne begreifen und erfahren. Das Spiel ist für das Kind genauso ernsthaft und lebenswichtig, wie für den Erwachsenen die Arbeit. Das Kind soll seine selbstgestellten Aufgaben ohne regulierende oder störende Eingriffe seitens der Erwachsenen zu Ende führen, bis es selbst das Interesse verliert. Die Umgebung muss so vorbereitet sein, dass der kindliche Forscherdrang altersentsprechend ist. Die Kinder werden dabei nicht vom Erwachsenen animiert oder unterhalten.
Wir geben den Kindern die Möglichkeit und die Zeit, verschiedene Räume, Dinge und den Garten zu erforschen. Dabei machen sie wichtige Sinneserfahrungen wie riechen, schmecken, sehen, hören, fühlen. Die Kinder experimentieren, wie etwas funktioniert oder auch nicht, Zusammenhänge werden geschlossen. Das Lernen durch Versuch und Irrtum, z.B. beim Turmbauen, der Anfangs noch einstürzt und später stehen bleibt, wird dabei gefördert.
Sauberkeitserziehung
Kinder sind erst mit Ende des zweiten Lebensjahres in der Lage ihre Schließmuskeln zu kontrollieren. In Absprache mit den Eltern beginnen wir mit der Sauberkeitserziehung, indem wir das Kind regelmäßig fragen bzw. erinnern, ob es auf die Toilette gehen muss (anfangs noch mit Windel). Wir begleiten es, um beim An- und Ausziehen zu helfen und ihnen Sicherheit zu geben. Bei Erfolg sind Lob und Anerkennung sehr wichtig. Falls doch mal etwas danebengeht, wird das Kind umgezogen und ermutigt.
Spracherziehung
Die Sprache ist das wichtigste Mittel der gegenseitigen Verständigung. Der ganze Krippenalltag erfordert die Sprache als Kommunikationsmittel. Das Kind lernt, Gedanken in Worte umzusetzen.
Während der Zeit in der Krippe sollen sich der Wortschatz und die Sprachfähigkeit des Kindes kontinuierlich steigern. Dies fördern wir durch Bilderbücher und Geschichten vorlesen, Gespräche, Rollenspiele usw.
Auch das phonologische Bewusstsein wird durch Lieder, Gedichte, Reime und Lauschspiele geschult .Oft merken wir bei der Spracherziehung das individuelle, am einzelnen Kind orientierte Förderung notwendig ist. In solchen Fällen informieren wir die Eltern darüber.
Bewegungserziehung
Innerhalb der Bewegungserziehung in der Kinderkrippe soll der natürlichen Lebensfreude der Kinder Raum geben und somit die motorischen Fähigkeiten, Kraft, Geschicklichkeit und Ausdauer gefördert werden. Weiterhin werden spezielle grobmotorische Fertigkeiten, wie z.B. der Umgang mit Groß- und Kleingeräten oder grundlegende Spielformen vermittelt. In unseren Angeboten zur Bewegungserziehung stehen die Eigenaktivität der Kinder und das weitgehend freie und kreative Erproben neuer Bewegungsmöglichkeiten im Vordergrund. Angebote sind unter anderem gezielte Turnstunden, die Bewegungsbaustelle im Turnraum und das freie Erproben von Bewegungsabläufen im Garten.
Feinmotorische Fertigkeiten
Durch das Üben des richtigen Umgangs von Stift, Schere und Klebstoff, Perlen fädeln, durch Legen von Musterplatten, Steckplatten und durch Kneten, wird die Feinmotorik der Kinder gefördert. Das Ziel dieser Erziehung ist die Ausbildung von Phantasie und Feinmotorik.
Bildung durch Psychomotorik:
(Def.: Psyche = die Seele, Motorik = Bewegung)
Die Psyche hängt mit der Motorik ganz nah zusammen. Hierbei gewinnt das Kind Selbstvertrauen und Sicherheit, wenn es neue Bewegungsformen wie Laufen, Klettern, Springen lernt und durch Wiederholung vertieft. Durch Misserfolge kann es auch seine Frustrationstoleranz vergrößern.
Uns ist dabei die Freude der Kinder an der Bewegung wichtig, da dies eine Grundlage zum Lernen bietet. Bewegung ist wichtig für die Entwicklung der Sprache und diese wiederum wichtig für das Denken.
So eignet sich das Kind in der Roll- und Krabbelphase bereits mathematische Kenntnisse an, die im Laufalter fortgesetzt werden, wie u.a. Entfernungen, Höhen, Tiefen, Kraft und Geschwindigkeit einzuschätzen und einzusetzen.
Durch verschiedene Angebote wie Fahrzeuge, schiefe Ebene, Treppen, Sand, große Bausteine, Bälle... fördern wir dies. Die Kinder entwickeln eine ganz andere Sicherheit, wenn sie nicht durch das aktive Eingreifen von Erwachsenen in ihrer individuellen Bewegungsentwicklung gestört werden. Die Muskeln entwickeln sich stärker und ihre Selbstsicherheit und Standfestigkeit haben eine andere Qualität.
Religiöse Erziehung
In seiner Krippengruppe erfährt das Kind grundlegende Bedürfnisse nach sozialer Zugehörigkeit. Wir vermitteln ihm, dass es von Gott angenommen und geliebt ist. Die Kinder sollen lernen, dass Gott ihr Freund ist, der Anteil haben will an ihrem Leben, der immer für sie da ist. Daraus ergibt sich, dass die Kinder alle Geschöpfe Gottes und die Natur achten, Andersartigkeit tolerieren und Hilfsbereitschaft lernen. Somit entwickeln sich Werte und Orientierungskompetenz.
Erste kleine Gebete lernen die Kinder im Morgenkreis und beim täglichen Tischgebet.
Entdeckungen im Entenland
„Entdeckungen im Entenland“
Vorläufererkenntnisse in kindlicher Mathematik
- Für die Kinder, die bis Ende September 3 Jahre alt werden, bieten wir ab März ein zusätzliches Lernangebot an. Entdeckungen Entenland.
- 1x wöchentlich für ca. 1 Stunde
- gruppenübergreifend
- Die Eltern werden vorher über die Inhalte dieses Angebotes informiert und können entscheiden, ob ihr Kind daran teilnehmen soll.
Darum geht es im Entenland
Der Zusatz "Ordnung in der Welt" umschreibt die allgemeine Zielsetzung des Projekts, die Kinder zu befähigen, in der Vielfalt und Flüchtigkeit der Dinge klare Strukturen und zuverlässige Beständigkeit zu erkennen. Die Gestaltung der sechs Lernfelder ist vor allem von folgenden vier pädagogischen Prinzipien geprägt: Ganzheitlichkeit, Selbsttätigkeit der Kinder, soziales Verhalten und Lernen.
Sortieren und Ordnen
Zwei Methoden des Denkens helfen uns ständig, unser Bedürfnis nach Sicherheit zu befriedigen: Sortieren und Ordnen. Durch Sortieren und Ordnen lernen die Kinder, Begriffe zu bilden, werden mit ebenen und räumlichen Figuren vertraut und bringen Gegenstände und Gedanken in eine feste Reihenfolge. Die gewonnene Sicherheit beim Erkennen und Benennen von Klassifikationen und Ordnungen öffnet den Weg zur bewussten Wahrnehmung von Buntheit und Vielfalt.
Orientierung in Raum und Zeit
Vor allem ist es die Zeit, die Ordnung schafft: in den Ablauf eines Tages, eines Jahres, einer Geschichte, in alles, was wir tun. Die Kinder sollen die Ordnung der Zeit bewusst wahrnehmen und beispielsweise mit vorher/nachher beschreiben können. Sie beschäftigen sich zudem mit Begriffspaaren wie innen/außen, vorne/hinten und oben/unten, die sich auf die Lage im Raum beziehen.
Lernfelder:
1: Farben und innen/außen (Sortieren und Orientierung im Raum)
2: Ebene Formen und ebene Formen in Kombination mit Farben (Sortieren)
Kontakt
Am Lerchenrain 1
87459 Pfronten
Telefon: 08363 8092
Öffnungszeiten
Mo bis Fr 7.00 - 15.00 Uhr
Lage und Anfahrt »